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Heidi Happy: Donnerstag, 10. Mai 2012, 21 Uhr im Swamp


aktuelles Album: "Hiding With The Wolves" (VÖ 11.03.2011)

Für eine Vielzahl von Künstlern aus der Schweiz hat die Grenze zu Deutschland quasi den Status einer großen, undurchdingbaren Wand. Die Chancen auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, tendieren daher in den meisten Fällen gegen Null. Eine derjenigen, die sich dennoch daran machen, den Sprung zu wagen, ist die eigenwillige Singer-Songwriterin Heidi Happy, die in ihrer Musik Enflüsse aus Folk, Pop, Jazz und zuweilen sogar aus der Klassik vereint und bei unseren Nachbarn inzwischen zum Topstar aufgestiegen ist. Den letzten Beleg für diese These liefert das dritte Album "Hiding With The Wolves", das sich im Vorjahr auf Platz 10 der eidgenössischen Charts platzieren konnte.
Seit ihrem ersten Album "Back Together" (2007) hat sich Priska Zemp - so Heidis bürgerlicher Name - vom blumigen Folk-Girl zur reifen Komponistin entwickelt. Eine sanfte Stimme, neckische Texte und blumige Videos zeichneten seinerzeit das Bild einer Newcomerin, die dank Hits wie "Back Together" von den eidgenössischen Medien euphorisch begrüsst wurde, ohne sich selbst allzu ernst zu nehmen. Das zeigt schon der ungewöhnliche Name, der anfangs nur als Witz gedacht war. Alle Selbstironie konnte indes nicht verbergen, dass hier eine außergewöhnlich gute Sängerin und Komponistin heranreifte.
Der nächste Schritt folgte 2008 mit der Scheibe "Flowers, Birds, and Home", das die weitere musikalische Entwicklung von Heidi Happy prägen sollte. Die Lieder klangen immer noch leicht und luftig, Stimme und akustische Gitarre standen weiterhin im Zentrum, aber gegenüber dem Debüt waren komplexere Arrangements und eine gesteigerte Ernsthaftigkeit zu hören. Praktisch zeitgleich entwickelte sie sich zu einer kongenialen Gastsängerin und veredelte unter anderem Stücke von Yello und Stephan Eicher.
Mit ihrem dritten Album "Hiding with the Wolves" erfüllte sich Heidi Happy dann den Kindheitstraum, ein Werk für ein ganzes Orchester zu schreiben. Schon auf ihren ersten beiden Alben waren Instrumente wie Pauke oder Vibraphon zu hören. Doch ein derart symphonisches Popalbum hatte die Schweiz noch nicht gehört. Vier Monate hatte sie sich an den Untersee zurückgezogen und in völliger Abgeschiedenheit ein Album komponiert, das sie als reife Songwriterin und ernst zu nehmende Komponistin präsentierte. Die Texte sind komplexer geworden und behandeln nun auch die dunklen Seiten der Liebe und die Schlaglöcher auf Wegen, die man alleine geht. In Freiburg präsentiert sich die Ausnahmekünstlerin in kleiner Duo-Besetzung gemeinsam mit dem Keyboarder Ephrem Lüchinger.