Kalle Mattson: Samstag, 13. Dezember 2014, 21 Uhr im Swamp
aktuelles Album: "Someday, The Moon Will Be Gold" (VÖ 07.03.
2014)
Irgendwie kommt man um die typischen Kanada-Klischees von tiefen
Wäldern, Grizzlys und coolen Typen in Holzfällerhemden inzwischen
einfach nicht mehr herum. Vor allem seit kanadische Bands mit ihrer
Musik fast schon wie Bienenschwärme über Europa herfallen. In
dieses Schema passt auch der 24-jährige Sänger und Songwriter Kalle
Mattson aus Ottawa, der in seinem Heimatland bereits zwei Alben und
eine EP veröffentlicht hat und dessen Videos zu den Songs "Water
Falls" und "Thick As Thieves" bei You Tube und Vimeo bereits
mehrere hunderttausendmal angeklickt wurden. Sein dritter
Longplayer "Someday, The Moon Will Be Gold" wurde im Frühjahr
diesen Jahres auch hierzulande veröffentlicht und präsentiert
wundervoll verpackten Indiefolk, der Geschichten zwischen Dylan,
Bright Eyes, Springsteen und Mumford & Sons erzählt.
Schon der opulente und euphorische Opener "American Dream", zieht
den Zuhörer vom ersten Moment in seinen Bann. Mit welch großer
musikalischer Vielfalt Kalle Mattson zu Werke geht, zeigt sich dann
spätestens beim zweiten Song "Darkness", wo er zunächst solo mit
der Akustikgitarre agiert, ehe das Stück durch Bläser, ein leise
treibendes Schlagzeug und dezent eingesetzte Gitarrenmelodien nicht
nur an Tempo gewinnt, sondern auch eine wundervoll emotionale
Stimmung erhält. Ohne wirklich melancholisch zu wirken, gelingt es
Kalle Mattson und seiner Band nicht nur in diesem Stück, die
unterschiedlichsten Stimmungslagen auf den Zuhörer zu projizieren.
Darüber hinaus stehen Kalle Mattson und sein Umfeld für innigste
Intimität. Die Texte des Albums erzählen von Schicksalsschlägen und
melancholischen Kindheitserinnerungen, wobei Höhen und Tiefen
jedoch gleichberechtigt ihren Platz finden. Das Artwork zu "Someday
The Moon Will Be Gold" stammt übrigens aus dem Pinsel von Kalle
Mattsons Mutter, weshalb einen nicht ohne Grund ein insgesamt
berührendes Album erwartet.