Mile Me Deaf: Donnerstag, 12. April 2018, 20 Uhr im Swamp
aktuelles Album: "Alien Age" (VÖ 03.02.2017)
"What happens to the human age, when everyone is bored of it?".
Mit dem aktuellen Album "Alien Age" stimmen Mile Me Deaf den
Abgesang unserer Spezies an. Mastermind Wolfgang Möstl spinnt seine
in bisherigen Alben angedeutete Vorliebe für dystopische Fiktion
weiter und verknüpft sie mit dem fragilen Status Quo der aktuellen
Menschheitsgeschichte. Das Geschrammel der Vorgängeralben wurde mit
"Alien Age" vorerst begraben, während nun Sample-basierte Beats und
Loops den Ton angeben. Die Indie-Einflüsse der 1990er-Jahre ist
hier nur noch in homöopathischen Dosen zu spüren - hingegen rücken
Dub, Vaporwave, Jazz und Ambient in den Vordergrund. Das Album
wurde erneut zur Gänze im Alleingang von Möstl produziert. Als
Grundlage der Tracks diente ein alter Akai-Sampler, mit dem Sounds
und Musikversatzstücke unterschiedlichster Quellen zu eigenwilligen
Pop-Songs geformt wurden. Erstmals gibt Möstl auch das Mikrofon
weiter: Seine "Sex Jams"-Bandkollegin Katarina Trenk übernimmt die
Mainvocals auf "Shibuya+" einem hypnotischen Dance-Track.
"Alien Age" kokettiert augenzwinkernd mit extraterrestrischen
Besuchern, Entvölkerungsszenarien und allerlei Bizarrem aus den
Untiefen des Internets. Es ist ein Versuch den Vibe unserer Zeit
einzufangen. Zwischen den Zeilen lässt sich das Album auch als
posthumanistisches Album deuten. Es sind die Widersprüchlichkeiten
der Welt, die den gebürtigen Wiener Möstl zum Zweifeln an der Rolle
des Menschen als Speerspitze einer gesellschaftlichen Hierarchie
lässt. Das humanistische Ideal, das die Vernunft des (westlichen)
Menschen über alles setzt ist längst zu hinterfragen. Nach
Auftritten in kompletter Bandbesetzung kommt Wolfgang Moistl alias
Mile Me Deaf nunmehr erstmals solo nach Freiburg, wobei die
Performance auch diesmal durch farbenfrohe Animations-Visuals
unterstützt wird.