Talking To Turtles: Freitag, 19. September 2014, 21 Uhr im
Great Räng Teng Teng
neues Album: "Split" (VÖ 15.08.2014)
Schon seit einigen Jahren gilt das Leipziger Duo Talking To
Turtles als "traumhafte Indie-Folk-Perle" (motor.de) und wird nicht
nur in Insider-Kreisen als neue deutsche Hoffnung in besagtem Genre
gepriesen. Nachdem das zweite Album "Oh, The Good Life" nun bald
drei Jahre auf dem Buckel hat, steht die dritte Scheibe "Split"
quasi in den Startlöchern und wird am 15. August ihr drittes Album
über DevilDuck Records veröffentlicht. Das gemischte Duo aus
Leipzig hat mit seinem letzten Werk reichhaltige Erfahrungen in den
USA sammeln können, wurde "Oh, The Good Life" doch in Seattle
aufgenommen und gemischt, um dann in Omaha (Nebraska) von Doug van
Sloun (Bright Eyes, Cursive, The Faint) gemastered zu werden. Zudem
waren sie bereits zwei Mal beim legendären SXSW-Festival in Austin
zu Gast sowie mit diversen Künstlern auf US-Tour.
Für das neue Album haben sie sich nun wieder für heimische Gefilde
entschieden und nehmen dieses mit Simon Frontzek (u.a. Tomte, Sir
Simon) in Berlin auf. Natürlich wird es trotzdem wieder von Doug
van Sloun gemastered, denn ein bisschen US-Wärme sollte doch im
Spiel sein. Neben der unglaublichen Intensität und Eigenständigkeit
des Duos stehen Talking To Turtles für einen einnehmenden, dezenten
Charme, der seinesgleichen sucht. Stetige Begleiter sind die
Stimmen von Sievers und Göhler, die in ihren Gegensätzen aus leicht
gepresst auf der einen und zart auf der anderen Seite prächtig
harmonieren. Die Lieder balancieren zwischen kraftvoll und weich,
zwischen Band und Duo, zwischen großer Bühne und Schlafzimmer,
wobei Talking To Turtles eine beeindruckende Instrumentenvielfalt
und Experimentierfreude an den Tag legen. Verspielte Melodien und
schüchterne Arrangements stehen dem Duo ebenso gut, wie große
Chöre, Melancholie und eingängige Refrains.
Dass Claudia Göhler und Florian Sievers zeitweise als Quartett
auftreten, soll übrigens nicht davon ablenken, dass sie ein
wirkliches Duo und auch privat schon lange ein Paar sind. Die
beiden sind sicher nicht bekannt dafür, aus einem unerschöpflichen
Reservoir an Songs eine Auswahl für ihre Alben zu treffen. Vielmehr
wird jedes Stück mit immenser Akribie geschrieben, verändert und
verbessert, so dass am Ende immer ein Song steht, der für jede
B-Seite zu schade ist. Bei "Split" hat dieser Prozess allerdings
etwas länger gedauert, was nicht zuletzt mangelnder Zeit (Studium,
Volontariat) geschuldet war. Diese Zeit liegt nun erstmal hinter
ihnen, so dass sich die beiden wieder voll und ganz ihrer großen
Liebe, der Musik, widmen können.