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The Growlers: Montag, 18. November 2013, 21 Uhr im Räng Teng Teng


aktuelles Album: "Hung At Heart" (VÖ 05.04. 2013)

Nach drei großartigen Shows im April kommen The Growlers im November erneut für vier Konzerte nach Deutschland. Die südkalifornische Band um Frontmann Brooks Nielsen macht nicht nur einen originellen Sound, sondern zeigt sich auch wortschöpferisch ziemlich kreativ. So haben The Growlers für ihr ebenso inspiriertes wie inspirierendes musikalisches Gemisch den Begriff "Beach Goth" geprägt, unter dem sie Elemente aus Surf und Garage, Indiepop und Country, Psychedlic und 60s-Retro vereinen. Eine groovige Mixtur, die vermutlich im Zusammenspiel mit bewusstseinserweiternden Substanzen entstanden sein dürfte.
Im Jahr 2006 gegründet, hat das Quintett bislang drei Alben veröffentlicht, darunter auch das aktuelle Werk "Hung At Heart", auf dem The Growlers mit "mutigen und eigenwilligen Songs" (Rolling Stone) überraschen. Die 15 Stücke klingen wie ein Hausmittel von Großmutter, das gegen alles hilft. Schleppende Schlagzeugbeats treffen auf Surfgitarren und abgefahrene Zirkusorgelfantastereien, dazu jede Menge Gitarreneffekte und Reverb-Gesang im 60s-Psychedelic-Gewand. Und über allem schwebt - wie in einer riesigen Nebelschwade - Brooks Nielsens einzigartiger Gesang, der mitunter an Jim Morrison erinnert.  Der charismatische Sänger ist im übrigen der Hingucker schlechthin: "Dem Mann gelingt es, gleichzeitig wie Captain Beefheat, Bläck-Fööss-Sänger Thommy Engel und Johnny Depp in einer seiner zweilichtigeren Rollen auszusehen," urteilte beispielsweise die FAZ.
Auch ansonsten kommen The Growlers nicht gerade daher, als würden sie zurzeit als einer der hoffnungsvollsten Indie-Acts der USA gehandelt. Hochwasserhosen, Klamotten aus der Altkleidersammlung und die zerbeulten Kopfbedeckungen gehören ebenso zum Bühnen-Outfit wie Frauenkleider,  Badeanzüge und Perücken, so dass die Konzerte zuweilen in theatralisch-freakige Happenings münden. Die nur wenig karriere-orientierte Attitüde der Band zeigt sich auch an einer anderen Begebenheit: "Hung At Heart" sollte ursprünglich von keinem geringeren als Grammy-Gewinner Dan Auerbach von den Black Keys produziert werden. Nach einigen Tagen in dessen Studio befand das Quintett jedoch, dass der Sound zu glatt klänge. Auerbach wurde entlassen und die Platte in alter Hippie-Tradition selbst aufgenommen. Aus Marketingsicht ziemlich unvernünftig, dem Sound der Platte hat es indes nicht geschadet. Im Gegenteil: mit ihrem psychedelisch-verspulten Surfrock starten The Growlers eine eindrucksvolle Zeitreise, die sich anhört als hätte Woodstock niemals aufgehört, sondern vielmehr eine Frischzellenkur bekommen.
The Growlers:
Brooks Nielsen (Vocals)
Matt Taylor (Leadgitarre)
Scott Montoya (Drums)
Anthony Braun Perry (Bass)
Kyle Straka (Keyboards, Gitarre)