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The Travelling Band: Freitag, 20. April 2012, 21 Uhr im Great Räng Teng Teng


aktuelles Album: "Screaming Is Something" (VÖ 02. 09. 2011)

Gerade mal ein halbes Jahr ist es her seit The Travelling Band ihr erstes Gastspiel in Freiburg absolvierten. Da das nächste Album erst im Herbst diesen Jahres erscheinen soll, gibt es auf den ersten Blick eigentlich keinen plausiblen Grund, die Jungs schon wieder nach Freiburg zu holen. Aber da war noch etwas: nämlich ein unglaublich gutes Konzert, das nicht nur für Riesenbegeisterung im ausverkauften Swamp sorgte, sondern von fudder sogar in die Liste der 10 besten Konzerte aufgenommen wurde, die diese Stadt im vergangenen Jahr gesehen hat. Von daher lasse ich jetzt einfach mal Gina von der Badischen Zeitung sprechen, deren Konzertkritik im Prinzip alles sagt, was über The Travelling Band gesagt werden muss.

"Rauschbärte, Dreitagebart, lange Haare, Lockenmähne und zottelige Haare. Rein äußerlich erfüllen die fünf Mitglieder von The Travelling Band schon mal das Klischee, das modernen Folk-Pop-Musikern eben so anhaftet. Seit Bands wie den Fleet Foxes aus Amerika oder Mumford & Sons aus London, die mit ihrer Vorliebe für mehrstimmigen Gesang und harmonische Melodien den Folkpop in einem neuen Licht erstrahlen lassen, verbindet man diese Musik automatisch mit bärtigen Männern, endlosen Weiten und dem Wilden Westen. Jo Dudderidge, Adam P. Gorman, Chris Spencer, Steve Mullen und Nick Vaal von The Travelling Band würden sich auch musikalisch hervorragend in diesem Klischeebild machen.
Freitagabend gab das Quintett aus England ein Konzert im ausverkauften Swamp in Freiburg. "Unsere erste sold-out Show in Europa," freute sich Sänger Adam. The Travelling Band, ursprünglich aus der Arbeiterstadt Manchester, streift an diesem Abend einige Male warmen, süffigen Pop, lässt den Fokus dank der elektrischen Gitarre aber immer auf der Rock-Schiene liegen. Songs wie "Sundial" oder "The Horizon, Me and You" streben danach, der perfekte Popsong zu sein.
Aber es sind gerade die Momente des Konzerts, in denen sich die Band von den eingängigen Songstrukturen wegbewegt, die zu den besten des Abends gehören. Dann wendet sich Sänger Adam seinen Bandkollegen zu, wartet einige Sekunden ab, bevor sich das Stück zum atmosphärischen Fünf-Mann-Instrumental ausdehnt und sich die Musiker zu einem gigantischen Jam hochspielen, der intensiver nicht sein könnte. In diesen Momenten glaubt man die Band bei den Aufnahmen zu ihrem aktuellen Album "Screaming Is Something" in der schottischen Einöde.
Intensität, Eskapade und Emotionalität regieren auf diesem Konzert, das durch den wechselnden Gesang und die mal folkigen, mal rockigen Momente nie an Spannung verliert. Und doch kommt man bei The Travelling Band nicht ohne Name-Dropping aus. Oft erinnern sie durch den Harmoniegesang an große Vorbilder wie die Beatles oder Byrds oder nähern sich anderen gegenwärtigen Folkpop-Bands an. Das Rad muss eben nicht immer neu erfunden werden und The Travelling Band hat mit ihrem Konzert im Swamp bewiesen, dass sie neben einem überzeugenden Songwriting auch eine hervorragende Live-Qualität besitzt."