Tu Fawning: Donnerstag, 27. September 2012, 21 Uhr im
Waldsee
aktuelles Album: "A Monument" (VÖ 07.05. 2012)
Das Multiinstrumentalisten-Quartett Tu Fawning aus Portland kann
man getrost als Lieblinge in der deutschen Feuilleton-Landschaft
bezeichnen. Demnach zählt die Band "definitiv zu den innovativen,
wagemutigen Acts der heutigen Szene" (stern.de) und hat sich "mit
ihrem zweiten Album "A Monument" selbst ein Denkmal gesetzt"
(laut.de). Die FAZ spricht von der tollsten "Überforderungsmusik
der Saison" und kürte die Scheibe sogleich zum Album der
Woche.
Stilistisch gesehen lässt sich der düster, sphärische Indie-Pop,
den die Band selbst als Antique-Dance-Tribal-Gospel bezeichnet, nur
schwer auf den Punkt bringen. Die Einflüsse reichen von Artrock,
Dreampop und New Wave über Folk, Ambient und Progessive Rock bis
hin zu Ethno und Afropop. Das Soundgemisch glänzt folglich durch
unglaublichen Abwechslungsreichtum, wirkt mit seinen choralen
Refrains und ausgefuchsten Gesangs-Arrangements zuweilen
altertümlich und mystisch und lebt zumindest teilweise von den
ebenso regelmäßigen wie unerwarteten Tempowechseln. Ein ganzes
Sammelsurium an Trommel- und Blasinstrumenten sowie Geige,
Akkordeon und diverse Soundeffekte tragen ein übriges dazu bei,
dass sich Tu Fawning inzwischen quasi in ihrer eigenen
musikalischen Liga bewegen.
Nach zwei Jahren auf Tour hat sich die Formation um die anerkannte
Folk-Songwriterin Corrina Repp und 31 Knots-Frontmann Joe Haege in
ihren Übungsraum zurückgezogen, um aus Skizzen und Ideen, die an so
unterschiedlichen Orten wie Portland, Leipzig und den Kanarischen
Inseln entworfen wurden, komplette Songs zu formen. Im Vergleich
zum gefeierten Debüt "Hearts On Hold" wurde das Instrumentarium
ordentlich erweitert, unter anderem durch eine Unmenge an alten
Synthesizern aus den 80er Jahren. Veredelt von Mastering-Papst
Howie Weinberg in dessen heiligen Hallen in Los Angeles kommt "A
Monument" ganz anders daher als der Vorgänger, den auch schon
niemand so richtig in eine klare Schublade stecken konnte. Immer
noch dunkel, dramatisch und raubeinig und natürlich immer noch
getragen von der wunderbaren Stimme der Corrina Repp präsentieren
sich Tu Fawning nun generell stärker melodiös ausgerichtet und
wissen auch in Sachen Songwriting vollkommen zu überzeugen. De
facto ein großartiges Album, auf dem kein Song wie der andere
klingt und doch klingt es immer nach Tu Fawning - mit einer
eigenen Handschrift, die stets wuchtig, aber auch immer anmutig und
elegant daherkommt.
TU
FAWNING:
Corrina Repp: Vocals, Guitar, Drums, Piano, Percussion
Joe Haege: Vocals, Guitar, Piano, Samples, Drums, Percussion
Lisa Rietz: Piano, Violin, Backup Vocals,
Percussion
Toussaint Perrault: Trumpet, Trombone, Drums, Backup Vocals,
Percussion